Klassischerweise wird in dieser Rubrik immer darüber erzählt, welchen beruflichen Werdegang man durchlaufen hat und wie erfahren man in seinem Fachgebiet ist. Ich möchte mich auf meine eigene Art und Weise bei Ihnen vorstellen, so dass Sie am Ende einige Eindrücke von mir gewinnen konnten, und verstehen, was für ein „Typ“ ich bin. Lassen Sie mich an dieser Stelle sagen, dass ich ein Mensch bin, für den Wertschätzung, Toleranz und Respekt eine große Rolle im Leben spielen. Ich bin in den „Achtzigern“ groß geworden, wo man sich mit seinen Freunden viel „draußen“ getroffen hat und in fast jeder Lebenslage füreinander da war und viel miteinander geredet hat. Jeder hatte ein offenes Ohr für den anderen und wusste, wie es dem anderen wirklich ging. Schon damals hat mich interessiert, wie eine Person „tickt“, was sie ausmacht, und was sie bewegt. Ich habe es als sehr spannend empfunden, jemanden durch intensive Gespräche näher kennenzulernen. Irgendwie gelang es mir damals schon mein gegenüber richtig und sehr gut einschätzen zu können, so dass ich ihm bei seinen Sorgen gut unterstützen konnte. Meine Freunde behaupten heute noch, dass mir das in die Wiege gelegt wurde. Ich selbst denke, dass man empathisches Verhalten entweder hat oder auch nicht. Ein „bisschen“ Empathie gibt es nun mal nicht. Gerade im psychologischen Bereich, wird diese Eigenschaft in vielen Situationen benötigt. Wie das Leben manchmal so spielt, konnte ich meiner „Liebe“ zur Psychologie anfänglich nicht nachgehen. Daher habe ich erst 2011 mein Studium als Psychologische Beraterin und Personal Coach erfolgreich abgeschlossen. Dieses Studium hat mir enorm geholfen, um die Facetten und die Vielfalt der Psychologie kennenzulernen. Ich hatte seither das Glück mit sehr unterschiedlichen psychischen Erkrankungen in Berührung zu kommen, und konnte von den Menschen, die täglich mit ihnen leben müssen in unserer gemeinsamen Arbeit zusätzlich eine Menge lernen. Ich kann an dieser Stelle Manfred Lütz* nur beipflichten, der in seinem Buch „Irre – Wir behandeln die Falschen. Unser Problem sind die Normalen. Eine heitere Seelenkunde.“  schon sagte, dass psychisch erkrankte Menschen einer Gesellschaft inspirierende Impulse geben, faszinierend sind und unsere Gesellschaft weiterbringen können. Lassen Sie mich an dieser Stelle zusätzlich erwähnen, dass ich seit über einem Jahrzehnt mit einer Person verheiratet bin, die traurigerweise an Zwangsstörungen und depressiven Phasen leidet und ich durch sie auf ein sehr großes Repertoire an praktischen Erfahrungen zurückgreifen kann. Auch sie hat mich inspiriert und mich die Welt durch „ihre Augen“ sehen lassen, was mir in meiner täglichen Arbeit enorm hilft. Der chinesische Philosoph Liä Dse (Liezi)*, sagte vor tausenden von Jahren: „Wer außerordentliches sehen will, muss auf das blicken, was die anderen nicht beachten“. Da steckt tatsächlich viel Wahrheit und spannendes drin.

In diesem Sinne…

Ihre „Soultalkerin“ Denise

 

*Quelle: Mafred Lütz, „Irre-Wir behandeln die Falschen. Unser Problem sind die Normalen. Eine heitere Seelenkunde. 2009 Gütersloher Verlagshaus Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH

*Quelle: Zitat von Liä Dse (Liezi), Chinesischer Philosoph (um 450 v. Chr.)